Bei herrlichem Sommerwetter bläst der Wind bereits über erste Stoppelfelder, Kartoffeln und Rüben folgen bald. Dann ist auch die Ernte 2025 beendet.
Noch vor wenigen Jahrzehnten zogen große Schafherden als Pfennigsucher über abgeerntete Felder, wo sie sich von Resten der Feldfrüchte gut ernährten. Weite Feldschläge im Tundersleber Feld bescherten der zahlenmäßig großen Hammelherde des Klostergutes eine auskömmliche Ernährung.
Ein weiter Wiesenplan im Seelschen Bruch diente der Mutterherde das ganze Jahr zur Versorgung. Wegen der kürzeren Entfernung zum Stall zog auch der Nachwuchs mit dorthin.
Die Tradition der Schafhaltung stammt von Mönchen des Zisterzienserklosters Mariental (bei Helmstedt), die in der zweiten Hälfte des 13. JH den Klosteraussenhof gründeten. Für das karge Leben im Mittelalter hatten Schafe eine sehr große Bedeutung. Sie lieferten viele Produkte des Alltags. Nicht nur Milch, Käse, Wolle und Felle, sondern auch Pergament und Stoffe. Kerzen entstanden aus ihrem Fett, aus Knochen gestaltete man Musikinstrumente oder Werkzeuge. Selbst in der Heilmedizin spielte das Schaf eine dominante Rolle. Auch die Bedeutung des Schafes als Opfertier in Religion und Heraldik ist weit verbreitet. So kündet auch unser, von den Zisterziensern übernommenes Ortswappen, das Lamm Gottes, davon.